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Das Auto, unser Chauffeur von morgen?

Viele Fragen und eine angeregte Diskussion gab es bei „Frag den Oberbürgermeister“ am Freitag, den 25.10.2024 in der Stadtbibliothek. Der Oberbürgermeister selbst ließ sich von Büroleiter Olaf Dominick terminbedingt entschuldigen. Gleichwohl war in Person von Professor Günther Prokop vom Lehrstuhl für Kraftfahrzeugtechnik an der Technischen Universität Dresden eine geballte Ladung Fachwissen an diesem Abend vor Ort.

In seinem Vortrag, angefangen mit einem historischen Abriss zum Institut über die Forschungsschwerpunkte und Herausforderungen des autonomen Fahrens bis hin zu Exkursionen zum DEKRA-Testcenter am Lausitzring, leitete der Wissenschaftler über zu seinem Herzensprojekt: dem Smart Mobility Lab, jenem Forschungscampus in spe, der gemeinsam mit sechs Professorenkollegen in Schwarzkollm entwickelt wird.

Dort wird ab 2027 der weltweit größte Fahrsimulator betrieben, der das Fahrverhalten vieler Menschen messen soll. Dafür werden bereits jetzt Freiwillige gesucht. Professor Prokop versichert: „Es ist der erste Fahrsimulator der Welt, in denen Ihnen nicht übel wird. Es wird Ihnen Spaß machen.“ Wer Interesse hat, künftig als Proband am Projekt mitzuwirken, kann sich im Hoyerswerdaer MITMACHLabor in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 5 melden.

Das Smart Mobility Lab wird kein hermetisch abgeriegelter Ort der Wissenschaft. Es ist als Campus der TU Dresden geplant, mit Büros, Seminarräumen, Werkstätten, Laboren, Cafés und vielem mehr. „Dort wird wirklich Leben stattfinden“, betont Professor Prokop. Und es wird zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen. Mit Blick auf die jungen Zuhörer appelliert er: „Es lohnt sich in Hoyerswerda zu bleiben oder nach dem Studium wiederzukommen. Es wird tolle Jobs hier geben.“

Wesentliches Ziel der Forschung am Smart Mobility Lab wird sein, Methoden zu entwickeln, um herauszufinden, wann ein autonomes Fahrzeug sicher genug ist. „Das Kraftfahrtbundesamt hat dafür bislang keine Kriterien, daran arbeiten wir“, beschreibt Professor Günther Prokop den Forschungsgegenstand.

Ein Zuhörer möchte wissen: Warum brauchen wir überhaupt autonome Fahrzeuge? Diese „beinahe philosophische Frage“ beantwortet der Wissenschaftler so: „Wir Menschen tun, was wir tun können. Wenn wir es können, dann tun wir es.“ Nicht anders sind die heutigen technischen Errungenschaften entstanden, so auch das Auto.

Ein anderer Gast berichtet, er habe bereits ein modernes Fahrzeug, u.a. mit Tempomat und automatischer Abstandskontrolle, an diesen Komfort habe er sich gewöhnt. Dennoch könne noch nicht jegliche Funktion im Auto genutzt werden, weil bspw. Schilder auf der Straße fehlen, die ein Tempolimit wieder aufheben. „Es braucht eine Zusammenarbeit mit den Behörden“, sagt der Bürger. Dem pflichtet der Professor bei und betont, dass im Projekt viele Stellen und Behörden zusammenarbeiten werden.

Wer hat diesen technisch ausgeklügelten Fahrsimulator hergestellt, möchte ein weiterer Gast wissen. „Sechs Promotionsarbeiten und die Ingenieurleistung verschiedener Projektteams stecken da drin“, erklärt Professor Prokop, der das Projekt an der TU Dresden zusammen mit seinem Team Wirklichkeit werden ließ. Bei der technischen Umsetzung wurde ein Unternehmen aus Österreich und ein Unternehmen aus dem Vogtland involviert.

Nach einigen weiteren Fragen, Ideen und Anregungen endete die Gesprächsrunde gegen 19 Uhr. Professor Prokop bedankte sich für das rege Interesse und ließ wissen, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt stets positiv sei. „Immer, wenn ich nach Hoyerswerda komme, habe ich das Gefühl: jawoll, wir sind willkommen.“

Mehr Infos zum Smart Mobility Lab:
https://darumwhy.de/strukturwandel-nach-plan/smart-mobility-lab/

#WHY!-Smalltalk mit Prof. Dr.-Ing. Günther Prokop und Dr. E. h. Jürgen Bönninger:
https://darumwhy.de/blog/why-smalltalk-13/

*Quelle: Der Text und dessen Inhalt sowie die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Stadt Hoyerswerda zur Verfügung gestellt.